Was ist die beste Grundlage für eine Neu-Positionierung? Ich gehe von der Zukunft aus statt von den Stärken & Skills der Vergangenheit. Erfahre, welche Vorteile das hat und was es genau bedeutet.
Neu-Positionierung in der Selbstständigkeit bedeutet für viele, ihre bisherigen Stärken & Skills zu betrachten, also vergangenheitsorientiert vorzugehen.
Eine Alternative - aus meiner Sicht vorzuziehen - besteht darin, Potenziale & Purpose als Ausgangspunkt zu nehmen und so die Neu-Positionierung von der Zukunft her anzugehen.
Welche Vorteile das hat, stelle ich anhand von drei Beispielen vor.
Neu-Positionierung: Zwei mögliche Wege
Neu-Positionierung steht an. Die Signale sind unüberhörbar.
Gerade als vielseitige Solopreneure kennen wir solche Situationen. Haben sie im Laufe der 10, 15 oder 20 Jahre Selbstständigkeit schon mehrfach erlebt.
Vielleicht fangen wir erst einmal an mit einer Bestandsaufnahme der Stärken & Skills, um dann zu schauen, wie wir sie künftig einsetzen.
Oder wir gehen einen ganz anderen Weg.
Nämlich statt auf Stärken & Skills erst einmal auf Potenziale & Purpose zu schauen.
Anders ausgedrückt: Indem wir die Neu-Positionierung von der Zukunft her gestalten statt von der Vergangenheit her.
Die Stärken & Skills können trotzdem zum Zuge kommen.
Allerdings nicht als Ausgangspunkt.
Sondern später. Wenn wir wissen, wo die Reise denn hingehen soll und dann entscheiden können, welche der bisherigen Stärken & Skills dabei nützlich sind.
Und was wir noch an zusätzlicher Ausrüstung brauchen.
Drei Vorteile, die Neu-Positionierung von der Zukunft her zu gestalten
Vielleicht fragst du dich, wieweit es für dich Sinn machen könnte, bei der Neu-Positionierung von der Zukunft her zu kommen statt von der Vergangenheit.
Hier sind drei wichtige Gründe:
- Was in der Vergangenheit war, ist immer weniger relevant für die Zukunft. Veränderung. Disruption. Change. Das sind die Merkmale der neuen Realität.
- Die Vergangenheit kann zum echten Hemmschuh werden. Vielen fällt es schwer, die gewohnten Bahnen des Denkens & Handelns zu verlassen. Das Risiko steigt mit zunehmender Dauer des bisherigen Zustandes. Wer 10, 15 oder 20 Jahre selbstständig ist, ist geprägt von den bisherigen Erfahrungen.
- Neu-Positionierung von der Zukunft her bedeutet, sich an dem auszurichten, was noch werden kann und soll. Mit starkem inneren Kern unterwegs zu sein, und gleichzeitig so flexibel, dass eine schnelle Anpassung an geänderte Umstände mühelos möglich ist.
Wenn die Vergangenheit hemmt: Drei Beispiele
Lass mich anhand der folgenden Beispiele illustrieren, wie die Ausrichtung an der Vergangenheit zum Hindernis werden kann.
Beispiel #1: Von der Dienstleistung zur Beratung
Unzählige Male habe ich schon erlebt, dass Dienstleister - quasi als kostenlose Zugabe - wertvolle Beratungsleistungen anbieten.
Aber nicht in Rechnung stellen.
Weil sie innerlich in ihrer bisherigen Dienstleistungs-Schublade feststecken und Hemmungen irgendwelcher Art haben, die Beratungsleistungen "offiziell" anzubieten und sich bezahlen zu lassen.
Wenn dieser Knoten gelöst ist, hört die Vergangenheit auf, als Hemmschuh zu wirken.
Sondern die Zugkraft des Neuen kommt zum Tragen. Sowohl in der Kommunikation der eigenen Kompetenz als auch wirtschaftlich. Selbst eine erfolgreiche Verdopplung der Preise habe ich schon gesehen.
Anders ausgedrückt: Der Dienstleister befreit sich aus der Dienstleistungsschublade und schnürt neue Leistungspakete, die auch Beratungsleistungen umfassen können. Und vielleicht noch weitere Leistungen, die heute noch gar nicht auf dem Schirm der Möglichkeiten sind.
Beispiel #2: Virtuelle Assistenz, Freelancer, eigene Angestellte
Als Solopreneur unterwegs zu sein, muss ja nicht zwangsläufig heißen, alles selbst zu machen.
Virtuelle Assistenz, Freelancer oder sogar eigene Angestellte können irgendwann zu einer realen Option werden und dabei helfen, das Business zu skalieren.
Das ist einerseits eine interne Angelegenheit, kann sich aber auch auf die Positionierung auswirken.
Immer wieder beispielsweise habe ich mit Kunden zu tun, die zum Beispiel über ein Agentur-Modell nachdenken oder andere Berater oder Coaches auch im Kundenkontakt einsetzen wollen.
Doch das funktioniert weder mit dem Mindset der Vergangenheit ("Ich muss alles selbst tun" - "Niemand anders macht es so gut wie ich" usw.) noch mit den praktischen Vorgehensweisen der Vergangenheit.
Sondern es braucht innere Offenheit, klare Kommunikation und gut strukturierte Prozesse.
Das lässt sich alles lernen. Und es ist einfacher bei einer Positionierung, die aus der Zukunft kommt, als beim Beharren auf den alten Stärken & Skills.
Denn die Positionierung aus der Zukunft kann dazu führen, sich ganz anders am Markt aufzustellen als bisher und das Team von vornherein mit einzubeziehen. Beispielsweise lassen sich bestimmte Team-Leistungen in die Leistungspalette mit einbinden, zum Beispiel Unterstützung bei Technik, bei Canva oder ähnlichen Tools.
Beispiel #3: Vom 1:1-Coaching zu Online-Kursen
Um vom klassischen 1:1-Coaching zu Online-Kursen zu gelangen, braucht es nicht nur einen einzigen, sondern eine ganze Reihe von Entwicklungs-Schritten.
Ein Online-Kurs funktioniert völlig anders als klassisches 1:1-Coaching. Er ist auf ein konkretes Ergebnis ausgerichtet und dementsprechend strukturiert.
Viele Coaches hingegen arbeiten sehr prozessbezogen und mit dem Mindset, sie dürften noch nicht einmal einen Rat geben.
Neben den erforderlichen Änderungen im Mindset kommen noch viele weitere Neu-Schritte hinzu, zum Beispiel das Erstellen des Kurses, das Launchen, die Technik und noch viel mehr.
Die typischen Coaching-Skills spielen nur noch eine untergeordnete Rolle.
Selbst auf Identitäts-Ebene kann es zu Änderungen kommen, weil das "Ich bin Coach" nicht mehr passt - oder zumindest nur teilweise.
Deshalb rate ich auch zu einem etappenweisen Prozess, statt alles auf einmal zu versuchen.
Und dieser etappenweise Prozess beginnt damit, eine neue Zukunftsvorstellung zu entwickeln und daraus alles Weitere abzuleiten.
Was ist, wenn die Zukunft sich anders entwickelt, als wir es uns vorgestellt haben?
Vielleicht zögerst du, dich von der Zukunft her zu positionieren. Denn wer weiß, ob die Zukunft, die du dir vorstellst, wirklich eintritt?
Klare Antwort: Niemand weiß es.
Es ist aber auch nicht erforderlich.
Denn Positionierung ist im Endeffekt ein andauernder Prozess. Das bedeutet: Du positionierst dich nicht das letzte Mal neu.
Sondern ich empfehle meinen Kunden immer, ihre Positionierung alle 90 Tage zu überprüfen. In diesem Turnus können kleinere Anpassungen mühelos vorgenommen werden.
Und von Zeit zu Zeit kann dann eine Generalüberholung des Business und der Positionierung anstehen, ein echter Relaunch.
Die folgende Abbildung verdeutlicht das Prinzip.
Fazit
1) Wenn es darum geht, dich als Selbstständiger neu zu positionieren, gibt es entweder den Weg, von der Vergangenheit her zu kommen. Oder umgekehrt: Von der Zukunft her.
2) Ich bevorzuge für Solopreneure - und ganz besonders die vielseitigen Solopreneure - den Weg von der Zukunft.
3) Positionierung von der Zukunft her bedeutet, mit der Vision zu starten statt mit deinen bisherigen Fähigkeiten und Leistungen. Potenziale & Purpose sind der Ausgangspunkt, nicht bisherige Stärken & Skills. Diese kommen zu einem späteren Zeitpunkt zum Tragen, aber nicht als Startpunkt.
4) Der Hauptgrund dafür ist, dass das, was in der Vergangenheit war, immer weniger relevant ist für unsere persönliche Zukunft und auch das, was unsere Kunden von uns brauchen. Uns zu sehr auf das Vergangene zu fokussieren, engt uns unnötig ein, verstellt den Blick auf neue Potenziale und hindert uns am skalierbaren Wachstum.
5) Gerade wenn du dein Business skalieren willst, sind damit mehrfache Transformationen persönlicher wie geschäftlicher Art verbunden. Dafür brauchst du den Blick nach vorne, nicht nach hinten.
6) Dich bei der Neu-Positionierung von der - letztlich ungewissen - Zukunft leiten zu lassen, mag risikoreich erscheinen. Ist es aber nicht, wenn du in regelmäßigen Abständen (z. B. alle 90 Tage) deine Positionierung überprüfst und ggf. feinjustierst (s. Abbildung oben).
7) Diesen Prozess allein zu vollziehen, würde ich nicht empfehlen. Man ist selbst zu nah dran. Es braucht in aller Regel den Blick von außen und den strukturierten Prozess. Gern unterstütze ich dich mit einer der möglichen Optionen.
Lesetipp:
Wenn du an Positionierung interessiert bist, empfehle ich dir meine Themenseite zur Neu-Positionierung mit einem Gesamt-Konzept.
Unterstützung gewünscht?
Es ist schwer, sich alleine aus den Banden der Vergangenheit zu befreien. Das gilt umso mehr, je länger die Selbstständigkeit schon andauert.
Die meisten meiner Klienten sind 10,15 oder sogar mehr als 20 Jahre selbstständig.
Viele wollen die Potenziale ihrer Vielfalt mehr leben, ihr Business mit einem Gesamt-Konzept neu ordnen und skalieren. Dabei spielt auch das Signature System eine wichtige Rolle
Eine umfassende Zukunfts-Vision sowie eine Positionierung aus der Zukunft heraus sind wichtige Schritte in diesem Prozess.
Der Blick von außen wie auch die Struktur, die ich für diesen Prozess entwickelt habe, werden in der Regel als sehr unterstützend erlebt.
Gern können wir im persönlichen Gespräch deine Situation besprechen und schauen, ob und wie ich dich unterstützen kann. Es sind mehrere Optionen möglich.
Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf meiner Seite www.MonikaBirknerFreedomBusiness.de. Letztes Update hier am 22.04.2024.