Brauchst du mehrere Websites, wenn du unterschiedliche Kundengruppen ansprichst? Pro und contra in diesem Beitrag, so dass die Entscheidung leicht fällt. Außerdem meine Empfehlung, speziell für vielseitige Solopreneure, und ein kurzes Video.
I. Mögliche Gründe für eine einzige Website
Es gibt eine Reihe von Gründen, die dafür sprechen, dich auf eine einzige Seite zu beschränken, auch wenn du mehrere Zielgruppen ansprichst.
#1: Mehrfacher Zeitaufwand bei mehreren Websites
Mehrere Websites zu betreiben, bedeutet mehrfachen Zeitaufwand.
Die Seiten müssen eingerichtet werden.
Sie wollen technisch und inhaltlich auf dem Laufenden gehalten werden.
Es gibt immer mal Probleme mit einer Seite. Oft gerade dann, wenn man sie gar nicht brauchen kann. Mit mehreren Seiten erhöht sich das Risiko von Problemen. Ebenso der Zeitaufwand, sie zu lösen.
#2: Höhere Kosten bei mehreren Websites
Eine Website zu betreiben, kostet Geld.
Hosting, Plugins, Datenschutzerklärung, technischer Support, Support beim Webdesign - das sind nur ein paar Beispiele der Kosten, die anfallen können.
Bei mehreren Websites steigt der finanzielle Aufwand entsprechend an.
#3: Steigende Komplexität deines Business bei mehreren Websites
Die Komplexität im Business im Griff zu behalten, ist gerade für vielseitige Solopreneure ein wichtiges Thema.
Hier noch eine neue Idee. Da ein neues Angebot. Eine weitere Marketingstrategie. Noch eine zusätzliche Kooperation. Von den vielen Webinaren und Kursen, die du gebucht hast, ganz zu schweigen.
Wenn du mehrere Websites betreibst, erhöht sich die Komplexität weiter. Es wird schwieriger, den Überblick zu behalten. Es wird schwieriger, die Zeit sinnvoll zuzuordnen. Es wird schwieriger, deine Energie gut zu managen. Komplexität frisst Energie.
#4: Risiko, mit mehreren Websites deine Kunden zu verwirren
Wenn du mehrere Websites hast, erhöht sich das Risiko, deine Kunden zu verwirren. Erst recht, wenn sich die Seiten auch noch optisch ähnlich sind.
Mal landen sie auf dieser Seite, mal auf einer anderen.
Sie finden nicht das, was sie suchen. Wissen nicht, woran sie sind.
Im Zweifel gehen sie wieder, ohne zu kaufen.
#5: SEO-Risiken bei mehreren Websites
Insbesondere, wenn du auf beiden Seiten ähnlichen Content hast, kann sich das SEO-mäßig negativ auswirken.
Hier spielen viele Aspekte eine Rolle.
Prüfe die Situation ggf. mit einem SEO-Spezialisten.
II. Mögliche Gründe für mehrere Websites
Es kann auch Situationen geben, in denen mehrere Websites sinnvoll sind. Doch entscheide dich nicht vorschnell dafür, sondern prüfe sorgfältig.
#1: Sehr unterschiedliche Zielgruppen mit wenig Berührungspunkten
Allein die Tatsache, dass du unterschiedliche Zielgruppen ansprichst, rechtfertigt noch nicht, dass du mehrere Websites betreibst.
Anders ist es, wenn die Zielgruppen sehr unterschiedlich sind und es wenig oder gar keine Berührungspunkte gibt.
Gerade bei vielseitigen Solopreneuren kann das ja durchaus vorkommen.
Beispiel: Du bietest Marketing-Beratung und betreibst außerdem eine Website für Kochkurse und Rezepte.
#2: Persönliche Website und Business-Website
Es kann Situationen geben, wo jemand ganz bewusst eine persönliche Website neben der Business-Website betreiben möchte.
Zum Beispiel, um sich dort in der gesamten Vielfalt und mehr als Person zu zeigen, während die Business-Seite sich auf die geschäftlichen Themen konzentriert.
Oder weil man plant, die geschäftliche Seite irgendwann zu verkaufen.
Oder weil man sich alle Optionen für das Business selbst offen halten möchte, ohne dass das sofort Auswirkungen auf die persönliche Reputation hat.
#3: Mehrere eigenständige Nischenseiten, die sich nicht in die Quere kommen
Wenn dein Geschäftsmodell darauf beruht, mehrere eigenständige Nischenseiten zu ganz unterschiedlichen Themen zu betreiben, und diese separat zu monetarisieren, wär es eher kontraproduktiv, diese zusammenzufassen.
Beispiel: Eine Seite, wo du Software testest, und eine Seite zu Rosenzucht.
III. Meine Empfehlungen
Sofern nicht besondere Situationen vorliegen, empfehle ich meinen Kunden, eine einzige Website zu betreiben. Zum einen aus den oben bereits genannten Gründen, Und auch, weil bestimmte Bedenken, die ich immer mal wieder höre, sich bei näherer Betrachtung in Luft auflösen.
#1: Duzen und Siezen: nicht wirklich ein Problem
"Die eine Kundengruppe duze ich, die andere sieze ich." Das ist etwas, das ich schon häufiger gehört habe.
Doch meine eigene Erfahrung wie auch die anderer ist, dass die Kunden damit umgehen können und ich selbst auch.
Auch wenn ich seit einiger Zeit auf der Website duze, ist es kein Problem, mit neuen Kontakten erst mal per Sie zu sein. In der Zusammenarbeit mit Kunden stelle ich es dann frei, ob jemand das "Du" oder das "Sie" bevorzugt.
Auch Ivan Blatter berichtet in diesem Interview mit mir von ähnlichen Erfahrungen mit dem Duzen auf der Website.
#2: Klare Nutzerführung ist wichtig
Wenn du eine einheitliche Seite hast, die sich an verschiedene Kundengruppen richtet, dann ist die gute Führung deiner Seitenbesucher wichtig. Lösungen, die ich schon öfter gesehen habe:
- Separate Menüpunkte, zum Beispiel "Leistungen für Unternehmen" und "Leistungen für Privatpersonen"
- "Türen" auf der Startseite: Meist sind es Kacheln mit Aufschriften wie "Zu den Angeboten für Unternehmen" und "Zu den Angeboten für Privatpersonen"
- Farbkonzept für die Benutzerführung: Alles, was sich auf Zielgruppe A bezieht, ist blau. Alles, was sich auf Zielgruppe B bezieht, ist rot.
#3: Ein Signature System kann hilfreich sein für die Angebots- und Themenstruktur bei mehreren Kundengruppen
Die Website spiegelt ja letztlich nur wieder, wie du deine Angebots- und Themenstruktur konzipiert ist. Je unübersichtlicher diese ist, desto unübersichtlicher wirkt auch die Website.
Je mehr aus einem Guss diese ist, desto besser findet man sich auf der Website zurecht.
Wenn du ein Signature System hast (= einen eigenen Erfolgsprozess für deine Kunden), kann das die Klarheit nach innen und außen verstärken.
Nehmen wir an, du bietest Kommunikationstrainings, um Konfliktgespräche erfolgreich zu führen.
Aufgrund deiner jahrelangen Erfahrung hast du einen Prozess entwickelt, wie sich Konflikte de-eskalieren und Lösungen finden lassen, die von Bestand sind.
Der Prozess funktioniert gleichermaßen bei Konflikten in Unternehmen, in sonstigen Organisationen und im privaten Bereich, zum Beispiel in der Familie.
Lediglich die konkrete Abwicklung unterscheidet sich.
- Dann kannst du dieses Signature System nutzen, um dich mit deiner Expertise zu positionieren. Das hebt dich schon einmal ab von der Masse der Wettbewerber, die keinen eigenständigen Prozess haben. Es gibt dir mehr Autorität.
- Das Signature System stellt ein Bindeglied da. Es ist der wahre Held und die zielgruppenspezifischen Angebote sind lediglich Variationen. Sie sind aber wichtig, damit jede Zielgruppe sich explizit angesprochen fühlt.
- Deine Website hat trotz der verschiedenen Kundengruppen einen roten Faden. Sie wirkt gut organisiert und der besondere Wert deiner Leistungen wird deutlich.
Gern unterstütze ich dich beim Signature System und dem Konzept für deine Website.
Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf meiner Seite www.MonikaBirknerFreedomBusiness.de. Neu veröffentlicht hier am 08.11.2023