Business-Strategien & Umsetzung für langjährige & vielseitige Solopreneure

Monika Birkner www.monikabirkner.de Foto Igor Link www.fotografie-link.com

Ein Business zu skalieren, ist sinnvoll. Aber erst, nachdem die Optimierungs-Potenziale ausgeschöpft sind. Fünf wichtige Prinzipien dabei.

Business optimieren? Hmm, klingt ein bisschen langweilig – oder?  Du hast doch zig Ideen im Kopf für Neues – ob neue Angebote, neues Marketing, neues Sonstwas. Vor lauter Vorfreude kannst du kaum noch schlafen.

Genau.

Gerade deshalb ist es wichtig, zunächst das Bestehende zu optimieren.

Ich habe eine Weile gebraucht, um das wirklich zu verstehen und vor allem auch, um es systematisch umzusetzen.

Mit den folgenden Tipps kannst du schon frühzeitig damit beginnen und damit eine solide Basis schaffen für weiteres Wachstum, auch skalierbares Wachstum bis hin zur Verkaufsfähigkeit deines Unternehmens.

I. Drei Gründe, warum du dein Business optimieren solltest

Kurz die drei wichtigsten Gründe, warum du dein Business optimieren solltest:

Grund # 1: Richtige Relation schaffen von Neuem und Optimierung des Bestehenden

Wenn du als Solopreneur fortlaufend Neues schaffst, ohne das Bestehende hinreichend zu pflegen und weiter zu optimieren, machst du dein Business verletzlich und programmierst dich selbst für Burn-out.

Denn Neues macht Spaß. Neues energetisiert. Neues schafft neue Chancen.

Doch Neues kostet auch Zeit für Einarbeitung und Aufbau. Neues zu schaffen, dauert oft länger als geplant. Nicht jede neue Idee führt zum gewünschten Erfolg.

Götz W. Werner, Gründer und langjähriger Geschäftsführer der dm-Drogeriekette, schreibt in seiner sehr lesenswerten Autobiografie Womit ich nie gerechnet habe vom richtigen Rhythmus von Routine und Erneuerung.

Beides ist nötig – aber in gesundem Verhältnis zueinander.

Sonst kann es dir gerade als langjähriger & vielseitiger Solopreneur passieren, dass du ständig etwas Neues anpackst, aber nicht genug erntest von dem, was du gesät hast.

Das wäre schade für dein Business und schade für dich selbst.

Gerade für Solopreneure ist es wichtig, dass die Relation stimmt, Neues anzupacken und das Bestehende zu pflegen und zu optimieren. Denn du willst ja nicht nur säen, sondern auch ernten.

Grund # 2: Erst optimieren, dann skalieren

Gerade wenn du – wie bei vielen Solopreneuren heutzutage der Fall – dein Business skalierbar machen willst, dann ist die vorherige Optimierung das Gebot der Stunde.

Denn warum willst du skalieren?

Neben Gründen wie mehr Reichweite, mehr Impact u.ä. ist es vermutlich auch das Motiv, sich unabhängiger zu machen vom Tausch „Zeit-gegen-Geld“ und dem damit verbundenen Eisberg-Risiko.

Doch hier tritt dann das Dilemma zutage.

Du brauchst Zeit, um „an“ deinem Business zu arbeiten, zum Beispiel einen Online-Kurs oder ein Membership-Programm zu kreieren.

Solange du Zeit gegen Geld tauschst, ist deine Zeit damit in Anspruch genommen, Kundenaufträge zu erfüllen. Viel Zeit – und vor allem auch Energie – bleibt dann nicht, um einen Online-Kurs zu kreieren.

Wenn du hingegen Zeit zur Verfügung hast, bedeutet das in der Regel, dass du mit Aufträgen nicht hinreichend ausgelastet bist.

Sofern du nicht über ein sattes Polster an Rücklagen verfügst, fängt dann die Nervosität an und du schaust erst einmal, dass du neue Aufträge an Land ziehst.

Auch dann bleibt nicht viel Zeit und Energie für die Entwicklung skalierbarer Angebote.

Optimierung des Business, bevor du an die Skalierbarkeit gehst, verschafft zeitlichen und finanziellen Freiraum, um in Ruhe und systematisch den nächsten Level zu erreichen.

Erst optimieren, dann skalieren. Denn du brauchst zeitlichen und finanziellen Freiraum, um einen Online-Kurs o.ä. kreieren. Solange du im Tausch „Zeit-gegen-Geld“ gefangen bist, ist deine Zeit damit angefüllt, bestehende Aufträge zu erfüllen oder neue Aufträge zu akquirieren. Die systematische Optimierung des Business verschafft den nötigen zeitlichen und finanziellen Freiraum, um „am“ Business zu arbeiten und es weiter zu skalieren.

Grund #3: Optimierung als unternehmerische Daueraufgabe und als spezifisches Mindset

Darüber hinaus ist ständige Optimierung eine unternehmerische Daueraufgabe.

Die erfolgreichsten Marketer, die ich kenne, berichten davon, dass sie eine Facebook-Anzeige oder eine Landingpage über Monate hinweg optimiert haben, bevor sie damit die gewünschten Ergebnisse erreichten.

Und das nicht deshalb, weil sie schlecht oder unerfahren sind.

Nein, ganz im Gegenteil.

Diese Unternehmer haben ein anderes Mindset. Sie fangen mit kleinen Schritten an, lernen daraus, optimieren geduldig und gehen dann weiter zum nächsten Schritt.

Daher ist dann die Ernte, die sie einfahren, exorbitant hoch.

Für Außenstehende mag das wie ein Erfolg über Nacht aussehen.

Doch wer sich hinter den Kulissen auskennt, der weiß, wie viel an Optimierungsarbeit dem vorausging.

Die erfolgreichsten Unternehmer haben ein spezifisches Mindset bezüglich Optimierung. Sie sehen Optimierung als unternehmerische Daueraufgabe. Klein anfangen, Ergebnisse testen, weiter optimieren – das ist ihr Erfolgsweg.

II. Fünf Prinzipien für die Optimierung deines Business

Wenn du dein Business optimieren willst, dann erfordert das Unterscheidungsfähigkeit und Augenmaß.

Rasenmäher-Methoden sind genauso untauglich wie allzu vereinfachte Regeln.

Diese fünf Prinzipien helfen, um zu klaren Entscheidungen zu gelangen:

Prinzip # 1: Erst das Gesamtkonzept, dann die Details

Einfach irgendwo anzufangen und wahllos an einer Stelle zu kappen, an anderer Stelle etwas verbessern wollen, ohne ein Gesamtkonzept zu haben, wird nicht funktionieren.

Du brauchst klare Kriterien für deine Entscheidungen.

Erst wenn du weißt, wo du mit deinem Business und deinem Leben hinwillst, kannst du entscheiden, was du noch bis dahin schaffen willst.

Daher erarbeite ich mit meinen Klienten am Anfang zunächst die Visionen und Ziele in persönlicher und geschäftlicher Hinsicht, so dass wir daraus das Gesamtkonzept ableiten können. Dieses dient dann als Basis für alle weiteren Entscheidungen. 

Erst wenn du weißt, wohin du willst, und ein Gesamtkonzept dafür hast, hast du klare Kriterien für Ihre Optimierungs-Entscheidungen.

Prinzip # 2: Bestehendes nicht unnötig gefährden

Gerade wenn eine Neu-Orientierung ansteht, verleitet der Überschwang der Begeisterung mitunter dazu, das Bestehende nicht auszureichend abzusichern oder sogar zu gefährden.

Beispiele: 

  • Du willst eine neue Zielgruppe erobern und versäumst darüber, die bisherigen Kundenbeziehungen ausreichend zu pflegen. Doch auch in der bestehenden Zielgruppe gibt es mit hoher Wahrscheinlichkeit Kunden, die auch dem Profil der künftigen Zielgruppe entsprechen. 
  • Als Software-Entwickler konzentrierst du dich nur auf Neu-Entwicklungen, ohne für die bisherige Software ausreichend Dokumentation und Support zu leisten. Damit riskierst du, dass die bisherigen Kunden unzufrieden werden und bei nächstbester Gelegenheit weg sind.
  • Weil du dich künftig mehr auf Online-Aktivitäten ausrichten willst, kippst du das Kind mit dem Bade aus und verzichtest auf  1:1-Aktivitäten – nur um irgendwann festzustellen, dass das reine Online-Geschäft gar nicht „dein Ding“ ist.

Sichere das Bestehende ab, bevor du etwas Neues beginnst. Erstens hilft das, den Übergang abzufedern. Und darüber hinaus weißt du nicht, ob du nicht irgendwann wieder auf das Bestehende zurückkommen willst Außerdem kannst du zumindest in einem gewissen Maße auf dem Bestehenden aufbauen.

Prinzip # 3: Wildwuchs bereinigen

Je länger du am Markt bist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es einiges an Wildwuchs gibt.

Das können Angebote, Marketingmaßnahmen, Netzwerk-Mitgliedschaften, Tools, halbfertige Produkte, Projektruinen sein – kurz: alles Mögliche, was sich im Laufe der Zeit ansammelt, wenn du nicht regelmäßig dein Business pflegst.

Ein Haus-Garten, in dem alles wild wächst, mag seinen Charme haben.

Wenn dein Business-Garten so aussieht, kostet dich das schlicht zu viel.

  • Es kostet Zeit, die du sub-optimal verwendest.
  • Es kostet Geld, das du in der Zeit nicht verdienst
  • Es kostet Energie. Denn tief im Inneren weißt oder ahnst du vermutlich, dass es einiges zu bereinigen gäbe.

Das Gesamtkonzept (s. Prinzip # 1) hilft, klare Entscheidungen zu treffen.

Es hilft auch, das Wichtige vom Unwichtigen zu unterscheiden und dort anzusetzen, wo die größte Hebelwirkung besteht.

Sicher kennst du das befreite Gefühl, wenn du Kleiderschrank oder Büroschrank entrümpelt hast

Genauso wird es dir ergehen, wenn du den Wildwuchs im Business bereinigt hast.

Das kann konkret bedeuten:

  • Leistungen mehr zu standardisieren
  • nicht mehr relevante Newsletter, Tools oder Mitgliedschaften zu kündigen.
  • Öffnungszeiten für das Business einzuführen. Oder anders ausgedrückt: Arbeitszeiten und Privatzeiten klar voneinander abzugrenzen – besonders wichtig im Home-Office.

Den Wildwuchs im Business zu bereinigen, setzt Energie frei für das, was sich wirklich lohnt. 

Prinzip #4: Mehr aus dem Vorhandenen machen

In deinem Business gibt es reichlich Potenzial, mehr aus dem Vorhandenen zu machen.

Das sage ich, ohne dein Business gesehen haben zu müssen.

Denn es ist immer so.

Meine Klienten sind oft erstaunt, wie viele Möglichkeiten es gibt, die sie schlicht bisher nicht gesehen haben.

Ich sage gern, dass die Möglichkeiten dir zu Füßen liegen. Du brauchst sie nur aufzuheben.

Doch es fehlt der Blick dafür.

Nenne es Betriebsblindheit oder wie du willst.

Es ist normal.

Als Außenstehende mit dem Fokus darauf, wie Solopreneure Ihr Business optimieren, skalieren und verkaufsfähig machen können, sowie mehr als 20 Jahren Erfahrung in verschiedensten Branchen, sehe ich Chancen, die du nicht siehst.

Beispiele:

  • Du erbringst derzeit kostenlose Leistungen, die du mühelos in bezahlte Leistungen umwandeln könntest. Damit kannst du deinen Kunden sogar noch mehr dienen als bisher.
  • Du hast neue Anfragen, denen du bisher nicht nachgegangen bist – aus welchen Gründen auch immer.
  • Deine Preise sind viel zu niedrig für das, was du bietest. Auch deine Kunden würden sich wohler fühlen mit angemessen hohen Preisen.

Dein derzeitiges Business hat noch viele ungenutzte Potenziale. Ich sage gern, dass neue Möglichkeiten zu Füßen liegen. Du brauchst sie nur aufzupicken. Doch die eigene Betriebsblindheit – die ganz normal ist – steht dem oft im Wege. Gemeinsam entdecken wir Chancen, die du bisher nicht gesehen hast.

Prinzip # 5: Wenn etwas derzeit nicht funktioniert, ist das nicht automatisch ein Grund, es wegzulassen

Vielleicht hast du schon Patentrezepte fürs Business gehört wie „Das weiter machen, was funktioniert, und den Rest weglassen“.

Klingt erst einmal einleuchtend.

Ist aber zu kurz gedacht.

Denn wenn etwas jetzt nicht funktioniert, heißt das nicht, dass du es nicht zum Funktionieren bringen könntest.

Oben habe ich extrem erfolgreiche Marketer erwähnt. Ich habe ganz konkrete Beispiele vor Augen, die ganz explizit sagen, dass sie u. U. Monate brauchen, bis eine Facebook-Anzeige richtig gut funktioniert.

Es handelt sich dabei um solche, die sich im siebenstelligen oder sogar achtstelligen Businessbereich bewegen.

Wenn sie zu früh aufgegeben hätten, statt geduldig weiter zu optimieren, wären sie nicht da, wo sie heute sind.

Auf der anderen Seite macht es keinen Sinn, auf einem toten Gaul weiter zu reiten.

Es erfordert daher Unterscheidungsvermögen, wo es sich lohnt, nach weiteren Optimierungsmöglichkeiten zu suchen, und wo man besser einen Schlussstrich ziehen sollte.

Das hängt sehr vom Einzelfall ab.

Ein Gesamtkonzept für das Business zu haben (s. Prinzip #1), hilft auf jeden Fall bei der Beurteilung.

Ansonsten hilft die ehrliche Antwort auf die Frage: Was habe ich wirklich schon getan, um dieses Produkt/diese Marketingstrategie/dieses Projekt erfolgreich zu machen?

Eine Antwort wie „Ich habe schon alles versucht“ entpuppt sich bei näherem Hinsehen oft als „Ich habe zwei oder drei Dinge versucht“.

Es braucht Unterscheidungsfähigkeit, wann es sich lohnt, etwas weiter zu optimieren und wann man einen toten Gaul reitet. Ein Gesamtkonzept ist dabei hilfreich, ebenso die ehrliche Antwort auf die Frage, was du konkret schon bisher getan hast. Auch der neutrale Blick von außen kann hilfreich sein.

III. Take-aways und nächste Schritte

Kurz noch einmal zusammengefasst:

1.  Es gibt drei Gründe, warum es wichtig ist, das Business zu optimieren:

  • In jedem Unternehmen müssen Innovation und Optimierung dessen, was ist, in angemessener Relation stehen, wenn das Unternehmen nicht in eine Schieflage geraten soll.
  • Wenn du als Solopreneur dein Business skalierbar machen willst (was im Prinzip eine sinnvolle Entscheidung ist), solltest du es erst einmal optimieren. Denn sonst wird es schwer fallen, den zeitlichen und finanziellen Freiraum zu schaffen, um weiter „am“ Business zu arbeiten und es unabhängiger von Ihrer Person zu machen.
  • Darüber hinaus ist kontinuierliche Optimierung eine unternehmerischen Daueraufgabe. Lerne vom Mindset der erfolgreichsten Unternehmer. Diese beginnen mit kleinen Schritten, testen optimieren, testen erneut, optimieren weiter etc. – und irgendwann ist daraus etwas sehr Erfolgreiches entstanden.

2. Die fünf Prinzipien der Optimierungdie ich dir ans Herz lege, sind:

  • Erst das Gesamtkonzept, dann die Details.
  • Bestehendes nicht unnötig gefährden.
  • Wildwuchs bereinigen.
  • Mehr aus dem Vorhandenen machen.
  • Wenn etwas nicht funktioniert, ist das nicht automatisch ein Grund, es wegzulassen.


Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf meiner Seite www.MonikaBirknerFreedomBusiness.de.
Letztes Update & Neuveröffentlichung hier am 21.09.2023


Über Monika Birkner

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