"Am liebsten würde ich mich 3 Monate lang von allen Kundenprojekten zurückziehen und nur am Business arbeiten." Klingt das verlockend für dich? Dann lies diesen Beitrag, um es fundiert entscheiden zu können. Du bekommst einen Überblick über pro & contra und drei mögliche Alternativen. Vielleicht ist eine bessere dabei als die 3-Monate-Auszeit.
Vor lauter Arbeit am Business keine Zeit oder Energie mehr für die Arbeit im Business?
Seit längerem schon höre ich immer wieder Aussagen wie "Am liebsten würde ich mich 3 Monate lang von allen Kundenprojekten zurückziehen und nur am Business arbeiten."
Es gab Zeiten, wo ich mir so etwas selbst insgeheim gewünscht habe. Heute nicht mehr😀
Hintergrund für solche Gedanken und Äußerungen ist die Arbeit am Business.
Wichtige Zukunftsprojekte, die Zeit brauchen. Und Energie.
Am besten viel Zeit am Stück, so dass man richtig eintauchen kann in die Materie.
Doch die Zeit ist nicht vorhanden. Und der Energievorrat hat auch ein bedenkliches Niveau angenommen.
Das Tagesgeschäft - die Arbeit im Business - lässt kaum Raum zum Atmen.
Was tun?
Kunden sind keine Störenfriede
Eine Bemerkung vorab: Es kann durchaus sein, dass für dich in deiner Situation eine vorübergehende Auszeit von Kundenprojekten sinnvoll ist. Jede Situation ist unterschiedlich und ich maße mir nicht an, sie von außen beurteilen zu können oder an dieser Stelle allgemeingültige Empfehlungen zu geben.
Was ich allerdings sagen möchte:
Kunden sind keine Störenfriede. Deine Projekte sind kein Selbstzweck.
Die Arbeit am Business soll letztlich auch den Kunden zugute kommen.
Wertschöpfung für die Kunden ist der Hauptzweck des Business neben der eigenen Selbstverwirklichung und den wirtschaftlichen Interessen.
Ohne Wertschöpfung für die Kunden wäre das Ganze eine Hobby-Veranstaltung.
So wie es aus meiner Sicht kein guter Weg wäre, über den Leistungen für die Kunden die eigenen Interessen zu vernachlässigen, so ist es auch nicht sinnvoll, ins genaue Gegenteil zu verfallen.
Das würde bedeuten, das Baby mit dem Badewasser auszuschütten.
Insofern ist ein wichtiger Schritt, das eigene Mindset zu überprüfen.
- Wie ist deine generelle Haltung gegenüber deinen Kunden?
- Worin siehst du den Zweck deines Business?
- Wie kommen deine großen Projekte den Kunden zugute?
Mögliche Vorteile einer Auszeit von Kundenprojekten
Die Vorteile einer Auszeit von Kundenprojekten liegen auf der Hand, oder?
Du könntest x Wochen oder Monate nur deinen Projekten widmen, völlig ungestört.
Könntest dich richtig hineinvertiefen.
Könntest mit Siebenmeilenstiefeln vorankommen.
Meine Erfahrungen mit meinem ersten Buch
Als ich 2001 mein erstes Buch "Kurswechsel im Beruf" schrieb, beneidete ich die Leute, die sich völlig aus dem Tagesgeschäft ausklinken konnten.
Ich selbst konnte es zu der Zeit nicht. Ich stand ganz am Anfang der Selbstständigkeit und das Buch musste nebenbei entstehen.
Im Rückblick bin ich dankbar dafür.
- Ich lernte, dass es möglich ist, ein Zukunftsprojekt mit dem Tagesgeschäft zu verbinden. In 3 Monaten war das Buch fertig und über etliche Jahre hinweg ein Longseller mit insgesamt 5 Auflagen.
- Ich entdeckte, wie Tagesgeschäft und Zukunfts-Projekt sich gegenseitig befruchten können. Die Situationen meiner Kunden, ihre Erfahrungen und Herausforderungen, gaben dem Buch Bodenhaftung. Zusätzlich konnte ich mit meinen Kunden Ideen & Übungen testen. Da das Schreiben und die Kundenarbeit mich auf ganz unterschiedliche Weise forderten, konnte ich mich bei der einen Aktivität von der anderen auch ein Stück weit erholen.
- Ich lernte, in Entwicklungs- & Umsetzungszyklen zu denken, statt rein linear. Das ist heute für mein eigenes Business wichtig. Und auch für den Freedom Business Club, wo wir als vielseitige Solopreneure langfristig und kontinuierlich an der Entwicklung unseres Business arbeiten.
Nachteile einer Auszeit von Kundenprojekten
Aus alledem erkennst du vielleicht schon, dass ich die Nachteile einer Auszeit von Kundenprojekten größer sehe als die Vorteile.
Alles, wie gesagt, als generelle Haltung. Im Einzelfall kann es durchaus mal anders aussehen.
Zum einen genießt du nicht die gerade erwähnten Vorteile der Synergien.
Doch es kommt noch Weiteres hinzu:
- Das Parkinsonsche Gesetz: Arbeit dehnt sich aus gemäß der Zeit, die zur Verfügung steht. Auch wenn du mehr Zeit hast, heißt das nicht, dass du mehr schaffst.
- Beschränkungen können die Kreativität & Produktivität ankurbeln. Das gilt für begrenzte finanzielle Budgets, begrenzte Zeit-Budgets, begrenzte energetische Budgets.
- Du verlierst den Kontakt zur Basis. Direkten Kontakt zu Kunden zu haben, zu ihren Zielen, Problemen und Herausforderungen, hat eine andere Qualität, als in Blogs darüber zu lesen.
- Mit dem einen Projekt ist es nicht getan. In Zukunft wird es weitere Projekte geben. Je früher du lernst, eigene Projekte und Kundenprojekte auszubalancieren, desto besser.
- Wirtschaftliche Überlegungen: Wenn du ein sattes finanzielles Polster hast, wird auch eine längere Auszeit dich nicht um deinen Schlaf bringen. In vielen Fällen schafft ein längerfristiger Einnahme-Stopp, selbst wenn er selbst-initiiert ist, früher oder später unruhige Gefühle.
- Don't Break the Chain: Dieses Prinzip habe ich schon mehrfach erwähnt in Zusammenhang mit Content-Veröffentlichungen. Es gilt auch im Falle einer Auszeit von Kundenprojekten. Der Neu-Einstieg kann holprig werden und sich länger hinziehen als ursprünglich gedacht.
Welche Alternativen gibt es?
Nachdem wir jetzt mögliche Vor- und Nachteile besprochen haben und du meine persönlichen Erfahrungen kennen gelernt hast, stellt sich natürlich die Frage, welche Alternativen es denn gibt.
Drei mögliche Alternativen möchte ich dir hier vorstellen.
Nimm sie als Ausgangspunkt, um den Weg zu finden, der für dich am besten passt.
- Mini-Auszeiten: Denke nicht in Kategorien von "ganz oder gar nicht". Sondern mach dir klar, dass zwischen diesen extremen Polen Raum für viele Varianten ist. Mini-Auszeit kann zum Beispiel bedeuten, von Zeit zu Zeit eine Woche terminfrei zu halten. Eine Woche scheint kurz. Doch sie kann enorm produktiv sein. Und du verlierst nicht den Kontakt zu deinen Kunden und stößt auch niemanden vor den Kopf.
- Atmende Zeit-Struktur: Bei all den vielen Hüten, die wir als Solopreneure tragen, ist eine Zeit-Struktur sehr nützlich. Sie hilft, dass jede Aufgabe ihren Platz hat. Im Freedom Business Bootcamp ist das eines der Themen, an denen wir arbeiten, zusätzlich zum Gesamt-Konzept für dein Business. Doch viele miss-verstehen eine Zeit-Struktur als ein starres Konzept. Deswegen spreche ich von atmender Zeit-Struktur. Sie gibt einen Rahmen, aber engt nicht ein. Und sie ist nicht auf ewig festgeschrieben. Sondern bei den 90-Tage-Planungen, wie wir sie im Freedom Business Club regelmäßig durchführen, kannst du sie anpassen an neue Gegebenheiten.
- Binde deine Kunden ein in deine Projekte. Ich muss gestehen, dass ich damit selbst die wenigste Erfahrung habe. Doch in Zukunft möchte ich mehr damit experimentieren. Was es heißt, lässt sich besonders gut am Beispiel von Buchprojekten verdeutlichen. Es gibt Autoren, die ihre Leser die ganze Zeit über am Entstehungsprozess ihrer Bücher teilhaben lassen. Eine mir bekannte Bloggerin praktiziert das bei der Überarbeitung ihres Blogs. Im amerikanischen Raum, speziell bei Software-Unternehmen, ist das Prinzip "Build in Public" recht populär. Diese Vorgehensweise kann sehr lohnend sein für alle Beteiligten.
Eine Auszeit besonderer Art: Das Freedom Business Bootcamp
Was immer du vorhast für die Zukunft, schaffe erst das Fundament dafür.
Im Freedom Business Bootcamp geschieht genau das - in nur 6 Wochen. Und integriert in dein laufendes Business.
Mit kurzen, knackigen Inhalten, die trotzdem in die Tiefe gehen.
Und in einer Gruppe vielseitiger Solopreneure mit Berufs- & Lebenserfahrung.
Sowie intensiver Betreuung durch mich selbst.
- Du findest heraus, was du wirklich willst für die Zukunft.
- Du schaffst ein Gesamt-Konzept für dein Business, wo alles zueinander passt und das gleichzeitig genug Luft zum Atmen lässt.
- Mit der Zeit-Struktur und anderen Maßnahmen stellst du die Weichen für erfolgreiche Umsetzung.
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