Haben Sie große Pläne für Ihr weiteres Business? Wollen (oder müssen) Sie sich neu ausrichten? Auf eine neue Stufe gelangen?
Mehr und mehr Solo-Unternehmer denken derzeit an Alternativen zum Tausch “Zeit-gegen-Geld”, an ganz neue Geschäftsmodelle, an Premium-Positionierung…
Viele wollen Online-Produkte entwickeln, Online-Marketing aufbauen, Mitarbeiter, virtuelle Assistenten oder Partner gewinnen…
Und nebenbei noch ein Buch schreiben, ein Blog oder einen Podcast starten, einen Videokanal aufbauen und noch einiges mehr, vielleicht sogar ein verkaufsfähiges Business schaffen…
Es fühlt sich nicht nur an wie eine riesige Baustelle, es ist auch eine
Wenn Sie so viel vorhaben, fühlt sich das Ganze nicht nur an wie eine riesige Baustelle. Es ist auch eine.
Kein Wunder, wenn man manches Mal nicht weiß, wo man überhaupt anfangen soll und wie man das Ganze noch neben dem laufenden Tagesgeschäft schaffen soll.
Das gilt erst recht, wenn Sie mit Ihren neuen Vorhaben Neuland betreten wollen und sich noch Wissen und Skills aneignen müssen.
In 17 Jahren beim Business-Umbau Erfolge und Flops erlebt
Mittlerweile bin ich mehr als 20 Jahre selbstständig. Das Baustellen-Feeling ist mir wohl bekannt.
Ich habe Umbauten meines Business hinter mir, die gut gelungen sind – und auch solche, die sich als Flop erwiesen haben.
In diesem Beitrag möchte ich auf drei wichtige Lektionen eingehen, die ich im Laufe der Jahre gelernt habe. Es sind Lektionen, die mein eigenes Vorgehen heute geprägt haben. Gleichzeitig habe ich daraus auch viel gelernt für die Arbeit mit meinen Klienten.
Lektion Nr. 1: „Einfach anfangen“ ist nicht empfehlenswert
„Einfach anfangen“ – eine verlockende Botschaft. Alles Weitere wird sich dann schon ergeben, suggeriert sie. Es ist doch gar nicht schwer.
Hinzu kommt das gute Gefühl, aktiv zu sein. Man bewegt sich. Es ist etwas in Bewegung.
Der einzige Haken dabei ist: „Einfach anfangen“ funktioniert nicht.
Oder präziser: Es funktioniert – aber nur für eine gewisse Zeit. Früher oder später kommt das schmerzliche Erwachen. Diese drei Erfahrungen sind besonders häufig:
(1) „Einfach anfangen“ führt oft in eine Sackgasse.
Ein Produkt zu entwickeln, kostet Zeit. Meist mehr Zeit, als man vorher annimmt. Dabei ist es egal, ob es sich um ein Seminar handelt, einen Workshop, ein Webinar, einen Vortrag, einen Online-Kurs, ein Buch…
Damit der Zeitaufwand zu einem Return on Investment führt, muss es Folgeaktivitäten geben. Das Ganze muss in ein strategisches Konzept und integriertes Produktportfolio eingebunden sein. Sonst endet man in der Sackgasse.
Ein Beispiel, bei dem ich das wiederholt erlebe habe, sind Vorträge. Einen Vortrag neu zu entwickeln, nur einmal zu halten und nicht in ein Gesamtkonzept einzubinden, ist eine Sackgasse. Das gleiche gilt für alle anderen Eintagsfliegen unter den Produkten.
(2) „Einfach anfangen“ führt oft ins Chaos.
Die meisten Projekte sind weit komplexer, als es auf den ersten Blick den Anschein hat. Es gibt Wechselwirkungen und logische Zusammenhänge zwischen den einzelnen Aktivitäten oder auch mit anderen Projekten.
Wer der Parole „einfach anfangen“ folgt, merkt oft zu spät, welche Auswirkungen sein Tun auf andere Bereiche hat, dass er Wichtiges vergessen oder den dritten Schritt vor dem ersten getan hat.
Besonders gravierend kann sich das in einem Produkt-Launch auswirken, wo innerhalb kurzer Zeit Kunden für ein neues Produkt gewonnen werden sollen.
Wenn so ein Launch nicht sehr sorgfältig durchdacht und geplant ist und man allzu viel improvisieren muss, kostet das erstens Nerven (die in dieser Phase ohnehin arg beansprucht sind) und es bedeutet meist auch, dass man nicht alle Chancen nutzt.
Ein anderes Beispiel sind Buchprojekte. Ich kenne etliche Solo-Unternehmer, die nach dem Motto „einfach anfangen“ mit dem Schreiben beginnen. Die Bücher sind bis heute nicht veröffentlicht.
(3) „Einfach anfangen“ führt oft zur Vergeudung von Zeit und Energie
Von „Vergeudung“ zu sprechen, mag hart klingen. Doch darauf läuft es hinaus. Als Solo-Unternehmer haben wir limitierte Ressourcen zur Verfügung.
Wenn wir Zeit einsetzen für Projekte, die keinen angemessenen Return on Investment bringen – oder wenn wir dafür unnötig viel Zeit verwenden – ist das eine Verschwendung von Ressourcen, die wir uns nicht leisten können und sollten.
Ein Beispiel, das ich schon des Öfteren beobachtet habe: Das jemand sich neu positionieren möchte und als Erstes viel Zeit für die Umgestaltung der Website verbringt, bevor überhaupt die neue Positionierung klar ist.
(4) Nicht alles im Vorfeld zu wissen, ist kein Grund, einen strategischen Plan zu vernachlässigen
„Aber ich kann doch nicht alles vorhersehen und schon vorab durchplanen“ mögen Sie sagen. Das kann ich gut nachvollziehen. Es ist ein häufiger Grund, die strategische Planung zu vernachlässigen.
Natürlich kann man auf dem Weg zu neuen Erkenntnissen gelangen. Es können unerwartete Chancen auftauchen, die alle bisherigen Überlegungen über den Haufen werfen. Oder auch unerwartete Hindernisse.
Doch wenn man einen strategischen Plan hat, kann man sich daran immer wieder orientieren. Der Plan darf nicht starr sein. Er muss regelmäßig überprüft werden und kann, darf und sollte sich auch weiter entwickeln.
Doch „einfach anfangen“ ist kein Rezept für nachhaltigen Erfolg.
Letztlich ist aus all diesen Erfahrungen meine Freedom Business Journey entstanden, die konkret beim Business-Umbau hilft. Insofern waren nicht alle Erfahrungen schön, aber wichtig.
(5) Drei Vorteile eines strategischen Plans
Ein strategischer Plan ermöglicht
- Fokus auf das, was Wert schafft
- systematisches Vorgehen, so dass man auf kürzestem Weg vorankommt
- Synergieeffekte bei der Durchführung, so dass man Zeit, Energie und Geld klug einsetzt.
Es ist oft nicht einfach, einen strategischen Plan ganz aus sich allein heraus zu entwickeln.
Sich dabei mit einem versierten Sparringspartner zu beraten, hilft dabei, das Ganze tiefer zu durchdenken und von verschiedensten Blickwinkeln aus zu beleuchten.
(6) Meine Coaching-Klienten bei der strategischen Planung unterstützen
Auch in der Arbeit mit meinen Coaching-Klienten ist es mir wichtig, dass sie vorab einen strategischen Plan entwickeln. Dieser kann sich ändern. Doch er schafft zunächst einmal einen Orientierungsrahmen.
II. Lektion Nr. 2: „Overwhelm“ vermeiden
Ja, ich gehöre auch zu den kreativen Unternehmern, die immer wieder neue Ideen haben. Darüber hinaus neige ich dazu, die Zeit zu unterschätzen, die bestimmte Dinge brauchen.
Das Ende vom Lied ist dann oft Verzettelung.
Zu viele Bälle gleichzeitig in der Luft. Zu viele offene Enden. Zu viele Baustellen.
Damit einher geht dann ein Gefühl von „Overwhelm“ und Überforderung.
(1) In Projekten zu denken, vermeidet Verzettelung und Overwhelm
Was ich daraus gelernt habe, ist vor allem – und das steht in engem Zusammenhang mit der strategischen Planung -, in Projekten zu denken und zu arbeiten.
Sprich: Sehr konkret den Anfang und vor allem das Ende zu bestimmen und erst ein Projekt abzuschließen, bevor ich ein neues beginne. Es gelingt nicht immer gleichermaßen, doch die Fortschritte auf dem Weg sind ermutigend.
Auf jeden Fall reduziert sich dadurch die Zahl der Bälle, die sich gleichzeitig in der Luft befinden.
(2) Projekte weiter zu unterteilen, fördert konkrete Ergebnisse sowie persönliche Erfolgserlebnisse
Ein „Trick“, der mir dabei hilft, ist die Unterteilung in Unterprojekte, die wiederum in sich abgeschlossen sind.
Das kommt der Sache zugute.
Außerdem schaffe ich mir damit mehr Erfolgserlebnisse, was in seiner positiven Wirkung nicht zu unterschätzen ist. Es verleiht Schwung und Zuversicht für das weitere Vorgehen und fördert damit weitere Fortschritte in der Sache.
(3) Diese Vorgehensweise setze ich auch in der Arbeit mit Klienten ein
Die Strukturierung umfangreicher Vorhaben in kurze, überschaubare Projekte und damit einhergehende Erfolgserlebnisse sind – neben der strategischen Gesamtplanung – ein wichtiges Kennzeichen meiner Arbeit mit Klienten.
Das gilt generell und ganz besonders bei Projekten zum Business-Umbau.
Denn die meisten meiner Klienten sind ebenfalls kreativ und vielseitig und sprudeln vor lauter neuen Ideen. Verzettelung und Overwhelm sind große Risiken. Gemeinsam bekommen wir sie in den Griff.
III. Lektion Nr. 3: Mehr Respekt vor Terminen mit mir selbst
Business-Umbau kostet Zeit. Und wenn er neben dem laufenden Tagesgeschäft stattfinden soll, ist dazu auch Disziplin erforderlich.
Ich hatte nie Probleme, Termine mit mir selbst zu vereinbaren.
Die Herausforderung bestand oft darin, sie einzuhalten. Denn Kundentermine sind natürlich wichtig. Und da ich die Termine in der Regel sehr intensiv vorbereite, kommen noch extra Zeiten hinzu.
Damit bin ich nicht allein, wie ich von vielen Klienten weiß.
(1) Lösung: Wochen-Masterplan und kundenfreie Zeiten
Die Lösung, die für mich heute gut funktioniert, ist ein Wochen-Masterplan. Das heißt, dass ich für bestimmte Aktivitäten im Voraus bestimmte Zeitfenster vorsehe. Dort gibt es dann feste Zeiten für Kundentermine und auch feste Zeiten für meinen Business-Umbau.
Meine Termine mit mir selbst sind Zeiten, in denen ich grundsätzlich keine Kundentermine mache.
In den allermeisten Fällen gelingt es mir mittlerweile, diese Zeiten frei zu halten.
Und wenn es aus bestimmten Gründen einmal eine Ausnahme gibt, dann ist das eine ganz bewusste Entscheidung im Einzelfall und kein Zurückrutschen in frühere Gewohnheiten.
(2) Coaching-Klienten: ebenfalls feste Zeiten für den eigenen Business-Umbau
Was für mich gilt, gilt auch für viele meiner Coaching-Klienten. Die Zeit zu finden für den Business-Umbau fällt schwer.
Die festen Termine mit mir erleben viele Klienten als sehr hilfreich. Auch wenn es manchmal in letzter Minute ist, doch bereiten sie für unsere Gespräche das vor, was sie sich vorgenommen habe.
„Ohne unseren Termin wäre ich noch nicht soweit“ ist eine Aussage, die ich immer wieder höre.
Hinzu kommt, dass wir schon am Beginn darauf schauen, wie sie ihren Business-Umbau in die sonstigen Aktivitäten integrieren können.
Wie sind Ihre Erfahrungen mit Business-Umbau?
Was sind Ihre größten Herausforderungen dabei? Was funktioniert für Sie? Was sind Ihre Lessons Learned?
Anmerkung: Der Artikel erschien erstmals am 21.01.2016.
Der Beitrag erschien erstmals auf meiner Seite www.MonikaBirknerFreedomBusiness.de. Neuveröffentlichung hier am 26.11.2023